Frauen-WM 2007 - DHB-Frauen mit Rekordsieg
Die deutschen Frauen haben sich bei der WM in Frankreich mit einem Rekordsieg auf das Finale um den Gruppensieg gegen Südkorea eingeworfen. Im zweiten Vorrundenspiel feierte der EM-Vierte mit seiner B-Auswahl ein 45:12 (25:6)-Schützenfest gegen Paraguay und damit seinen höchsten Sieg bei einer WM.
Durch den zweiten Erfolg nach dem 26:21 am Vortag zum Auftakt gegen die Ukraine hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) auf dem Weg in die Hauptrunde beste Chancen auf Platz eins in der Gruppe F. Letzter Vorrundengegner ist an diesem Dienstag (18.00 Uhr/Eurosport) der Olympia-Zweite Südkorea.
Vor der Torgala gegen die harmlosen und überforderten Südamerikanerinnen hatte die DHB-Auswahl beim 40:24 gegen die Elfenbeinküste vor zwei Jahren die meisten Treffer in einem WM-Spiel erzielt. Die zuvor größte Tordifferenz resultierte aus dem 34:9-Sieg gegen Argentinien bei der WM 1999.
Ausgeglichene Mannschaftsleistung
Vor 4460 Zuschauern waren Maike Brückmann, Mandy Hering und Nora Reiche mit je sechs Treffern beste deutsche Werferinnen gegen die WM-Exoten. "Wir haben diese Aufgabe richtig gut gelöst. Es freut mich, dass die Tore auf fast alle Spielerinnen verteilt waren. Mit der selben Konzentration wollen wir nun in das Spiel gegen Südkorea gehen", sagte Bundestrainer Armin Emrich. Und Hering befand: "Ich freue mich riesig über meine ersten WM-Tore. Jetzt wollen wir Südkorea besiegen und die Vorrunde ungeschlagen beenden."
Paraguay war während der gesamten 60 Minuten nur ein Spielball der Deutschen, die mit teilweise herrlichen Toren und Kombinationen begeisterten und den Gegner förmlich überrannten. Mit Ausnahme von Nina Wörz trugen sich alle deutschen Feldspielerinnen in die Torschützenliste ein.
Traumstart der DHB-Frauen
Die DHB-Auswahl legte los wie die Feuerwehr und führte gegen die Südamerikanerinnen, die am Montag mit 12:50 gegen Südkorea verloren hatten, nach zehn Minuten 10:0. Bereits ab der 13. Minute wechselte Emrich, der von Beginn an auf Rekordtorschützin Grit Jurack (Viborg) verzichtete, seine Mannschaft munter durch. Dabei kamen Hering, Brückmann und Müller (Leipzig) zu ihren ersten WM-Toren.
Beim 25:5 (28.) betrug der Vorsprung erstmals 20 Tore. In der zweiten Hälfte schalteten die Deutschen merklich zurück, um Kräfte für das Spiel gegen Südkorea zu sparen.
Ukrainerin schwer verletzt
Überschattet wurde die Partie von der Nachricht über die schwere Verletzung der Ukrainerin Oksana Sakada. Die 31-Jährige war bei der Niederlage gegen Deutschland am Sonntag bei einem Zweikampf unglücklich auf den Rücken gestürzt. Bewegungslos wurde Sakada ins Krankenhaus abtransportiert. Die erschütternde Diagnose: Drei Brüche am Lendenwirbel. Zwischenzeitlich hieß es sogar, sie sei querschnittsgelähmt. "Das war ein großes Thema bei der Mannschaft. Man hat gesehen, wie schnell eine so schreckliche Verletzung passieren kann. Wir hoffen alle, dass sie sich schnell wieder erholt", meinte Spielmacherin Maren Baumbach.
Quelle:DPA